Die Google-Suche ist für sehr viele Menschen täglicher Ausgangspunkt, um Informationen im Netz zu finden. Doch wie diese Suche genau funktioniert und wie viel Macht Google hat, ist nur schwer abzuschätzen. Eine Studie der alternativen Suchmaschine DuckDuckGo bringt etwas Licht in den Maschinenraum des US-Datenkonzerns.
DGB / pexels.com
Google dominiert den Suchmaschinenmarkt. Rund 92 Prozent aller weltweiten Suchanfragen werden über Google gestellt. Einige Erhebungen gehen davon aus, dass bis zu 3,8 Millionen Suchanfragen pro Minute an Google gestellt werden. Das wären rund 5,5 Milliarden Anfragen pro Tag.
Damit ist der US-Datenkonzern der zentrale „Schleusenwärter“ für Milliarden von NutzerInnen. Die Such- und Sortieralgorithmen sind quasi öffentliche Infrastruktur. Online-Unternehmen, Nachrichtenseiten, aber auch die Gesellschaften rund um den Globus sind abhängig von Google. Der US-Konzern bestimmt, was gekauft, gewählt und diskutiert wird.
Google steht im Verdacht, Menschen nur Informationen zu präsentieren, die deren eigener Meinung entsprechen. Damit würde die Suchmaschine ähnlich wie die sozialen Netzwerke die Bildung von Filterbubbles – also Meinungsblasen – fördern. Gerade in einem aufgeheizten politischen Klima, könnten damit extreme Meinungen verstärkt und gefestigt werden.
Der kleine Google-Konkurrent DuckDuckGo wollte diese These überprüfen. In einer Untersuchung haben 87 NutzerInnen in den USA zur selben Zeit nach denselben Begriffen gesucht. Vorgegeben war eine Suche nach den politisch heiß umkämpften Begriffen „Waffenkontrolle“, „Migration“ und „Impfung“. Alle TeilnehmerInnen waren nicht bei einem Googledienst eingelogged und nutzten den Browser im Privatmodus.
Eigentlich hätten alle NutzerInnen die gleichen Ergebnisse angezeigt bekommen müssen. Dem war allerdings nicht so. Die Analyse zeigt, dass die Suchergebnisse in großem Maß individualisiert waren. Bei der Suche nach „Impfungen“ bekamen 92 Prozent der Teilnehmer personalisierte Ergebnisse zu sehen; bei „Waffenkontrolle“ waren es 68 Prozent, bei „Migration“ 57 Prozent. Auch im Privat-Modus des Browsers gab es vergleichbare Zahlen. Der Filterblase könnten NutzerInnen also nicht entkommen, in dem sie im privaten Modus surfen, stellt DuckDuckGo fest. Die Ergebnisse der Studie gibt es im Netz.