Bei der digitalen Transformation geht es um Verteilungsfragen – ökonomisch, sozial und technisch. Besonders Frauen drohen technisch benachteiligt zu werden, wie eine aktuelle Studie zeigt.
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„Bürotechnik“ – hört sich erstmal ziemlich langweilig an. Doch weit gefehlt: Immer wenn es um neue Laptops, Smartphones oder aktuelle Software geht, geht es auch um Qualifizierung, Karrierechancen, ums Geld und mobiles Arbeiten. Denn wer technisch vom Arbeitgeber auf dem neuesten Stand gehalten wird, bleibt auch an digitalen Trends dran und qualifiziert sich automatisch weiter. Zudem haben gut ausgerüstete Beschäftigte eher das nötige Equipment, um im Home Office zu arbeiten.
Laptops, Smartphones oder Tablets sind zentrale Arbeitsmittel, um mobil von zu Hause oder unterwegs arbeiten zu können. Aktuelle Technik und Software sind zudem grundlegend, um sich weiterzubilden.
Und hier scheinen Frauen ein weiteres Mal benachteiligt zu werden. Eine aktuelle Studie der Initiative D21 zeigt: Frauen, die in Bürojobs arbeiten, erhalten von ArbeitgeberInnen seltener mobile Geräte. Zudem haben sie geringeren Zugang zu digitalen Anwendungen, die flexible Arbeitsformen begünstigen. Letztendlich werden Frauen damit in einem stark digitalisierten Bereich wie der Büroarbeit, darin gehindert, sich weiterzubilden. Wie die technischen Arbeitsmittel zugeteilt werden, bleibt allerdings häufig intransparent.
Das Beispiel zeigt einmal mehr, wie wichtige betriebliche Mitbestimmung in der digitalen Transformation ist. Das Betriebsverfassungsgesetz sieht für Betriebsräte bei der Gleichstellung von Männern und Frauen eine wichtige Aufgabe vor. So heißt es im Paragraf 80 „Allgemeine Aufgaben“: „Der Betriebsrat hat die Durchsetzung der tatsächlichen Gleichstellung von Frauen und Männern, insbesondere bei der Einstellung, Beschäftigung, Aus-, Fort- und Weiterbildung und dem beruflichen Aufstieg, zu fördern.“